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Wirbelsäule

Der Rückenschmerz ist das häufigste Beschwerdenbild in der Orthopädie.

Man gliedert die Wirbelsäule in: Halswirbelsäule (HWS), Brustwirbelsäule und Lendenwirbelsäule.

Nach eingehender Untersuchung kann eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden.

Wir bieten an:

• Zuweisung zur gezielten Trainingstherapie der Muskulatur
• Injektionstherapie
• Intrathecale Injektion
• Operation
• Kyphoplastie
• OP je nach Diagnosestellung

Rückenschmerz

In der EG wurde 1986 eine Untersuchung zur Bedeutung der Arbeitsplatzbedingungen für das Auftreten von Affektionen des unteren Rückens durchgeführt. Als Schlussfolgerung ergab sich, dass 70% der unteren Rückenbeschwerden durch die Arbeitsplatzbedingungen hervorgerufen oder verschlimmert wurden. Als wichtigste Ursachen für die Erkrankungen des unteren Rückens wurden verschiedene mechanische Belastungstypen definiert. Wenngleich die kausalen Zusammenhänge noch nicht endgültig gesichert sind, führt man für die unteren Rückenbeschwerden sechs berufliche Risikofaktoren an:

• schwere körperliche Arbeit
• statische Arbeitshaltung
• häufiges Beugen und Drehen
• Heben und plötzliches, kräftiges Anspannen
• sich wiederholende Arbeitsabläufe
• mechanische Schwingungen

Während früher allgemein schweres Heben in vornüber gebückter Haltung als Ursache für tiefe Kreuzschmerzen angesehen wurde, weist heute vieles auf die schädlichen Folgen ungünstiger, statischer Belastungen aufgrund arbeitsbedingter, fixierter und unphysiologischer Körperhaltungen hin. Dabei unterscheiden wir zwischen Sitzen (Stühle, Arbeitsfläche), Stehen (Bücken, Heben), Gehen (Schuhwerk), Liegen (Krankenhausbett).

Das Sitzen auf Stühlen ist keine Selbstverständlichkeit; auch heute sitzen viele Völker in der Hocke, auf den Knien oder auf dem Boden. Viele Bürostühle sind zu beanstanden. Anzunehmen ist, dass sich auch im häuslichen Bereich mehr schlechte als gute Stühle befinden. Vielfach genügen die unterstützenden Flächen (Armlehne, Rückenlehne, Sitzfläche), die eine optimale Haltung bei minimaler Muskelaktivität (passives Sitzen) gewährleisten sollen, nicht den Anforderungen der Biomechanik.

Durch die richtige Unterstützung der Arme wird der Schultergürtel und damit die Halswirbelsäule entlastet. Die Höhe der Armlehnen muss der Höhe der Ellenbogen bei schräg herabhängenden Armen entsprechen. Dies gilt ebenso für die Höhe von Tischflächen. Ohne Armlehnen verschränkt man die Arme vor der Brust, legt sie auf den Tisch oder krümmt den Rücken und legt die Arme in den Schoß. Im Auto stützt man häufig einen Arm auf den unteren Fensterrahmen oder legt ihn auf die Rückenlehne des Nebensitzes.

Selten sieht man bei längeren Fahren beide Hände am Steuer. Gerades Sitzen ohne Rückenlehne ist bekanntermaßen ermüdend und führt nach einer gewissen Zeit zum Einsacken des Rumpfes und zur Kyphosierung der Lendenwirbelsäule. Unter der Voraussetzung, dass die Unterstützung im Lordosebereich zwischen dem oberen Beckenrand und den Schulterblättern angreift, besteht der Vorteil einer Rückenlehne darin, dass sie die Wirbelsäule soweit möglich in der S-Form hält.

Eine 5 cm eindrückbare Sitzfläche bietet den Sitzbeinhöckern, die das Gewicht des Kopfes, des Rumpfes und der Arme tragen müssen, ausreichende Federung. Da das Gewicht der Beine durch die Füße getragen wird, braucht eine Sitzfläche nur einige Dezimeter tief zu sein, jedoch haben die meisten Sitzflächen in geraden Stühlen für Erwachsene eine Tiefe von 42 cm, da der Druck auf die Oberschenkel mehr Stabilität gibt und man auch zur Abwechslung tiefer sitzen kann. Jeder gute Sitz muss einfache Änderungen der Sitzstellung ermöglichen.

Aus diesen Gründen sind schalenförmige Sitze und Rückenlehnen, die den Körper seiner anatomischen Form entsprechend eng umschließen (möglichst große tragende Kontaktfläche) nur für Schwerbehinderte angezeigt. Ist die Sitzfläche glatt, dann gleitet man unten weg. Dadurch verkantet sich das Becken nach hinten, was zum ,,sakralen Sitzen" führt.

Die einzig richtige Lösung liegt in einer Krümmung oder Neigung der Sitzfläche. Darum sind normale Stühle und Autositze unterschiedlich geneigt.
Die Höhe des Sitzes muss der Unterschenkellänge entsprechen. Sie soll nicht höher sein, da sonst ein übermäßiger Druck auf die Schenkel entsteht (insbesondere auf Blutgefäße und Nerven). Es kommt dann zum Auftreten ,,eingeschlafener Beine", auch weil dann ein einfaches Wechseln der Sitzposition nicht mehr möglich ist.

Die Stuhlform ist wichtig für die richtige Sitzhaltung. Beim Lesen, Schreiben und Zeichnen ist dagegen die Blickrichtung von maßgeblicher Bedeutung für die Kopfstellung und damit für die Stellung und Krümmung des Rückens. Gerades Sitzen und dabei lesen erfordert einen hinderlichen Knick der Halswirbelsäule bei gleichzeitig zu großem Leseabstand. Deshalb beugt man sich meist nach vorne über, was langfristig zu Anteflexionskopfschmerzen (Schulkopfschmerz), Konzentrationsschwäche, Schwindel, Ermüdung, Rücken-Nacken-Beschwerden und Atmungsbehinderung führt.

Ein Schrägstellen der Arbeitsfläche wirkt dem entgegen.
Regelmäßiges Spazierengehen wird als Maßnahme zur Prävention von Rückenbeschwerden angesehen. Die günstige Belastung macht das Gehen dann auch zur Therapie für Rückenpatienten.

Das Tragen schwerer Kleidung und das Gehen auf hartem Untergrund (Asphalt oder Beton) ohne federnde Gummisohlen können sich ungünstig auswirken. In diesem Fall erfährt der Körper bei jedem Aufsetzen der Ferse einen Stoß, der sich nach oben fortsetzt und im Bereich der Wirbelsäule und sogar des Kopfes noch genügend Energie besitzt, um Beschwerden hervorzurufen. Durch eine als Feder wirkende Gummisohle wird die bewegte Masse des Fußes und der höher gelegenen Körperteile verzögert abgebremst, wodurch die zwischen Fuß und Untergrund wirksamen Kräfte oft mehr als halbiert werden. Andere Beziehungen zwischen Schuhwerk und Rückenbeschwerden konnten (noch) nicht bewiesen werden. Bekannt sind aber schmerzmindernde Körperhaltungen bei zu engen Schuhen und Ermüdung der Rückenmuskulatur beim Gehen und Stehen auf hohen Absätzen (mehr als ca. 4 cm).

Im funktionellen Sinn ist das Bett eine Fläche zur Unterstützung des Körpers, die während längerer Phasen vollständige Ruhe gewährleisten muss. Es besteht aus einer Kombination von Matratze, Rahmen und Bettgestell. Ein besonderer Fall ist das Wasserbett.

Man unterscheidet drei Matratzentypen: Polyäthylen, Schaumgummi und Matratzen mit Innenfederung. Schaumgummi ist verhältnismäßig schwer und belastet den Rücken beim Bettenmachen stärker. Polyäthylen ist preiswerter, neigt aber wegen Elastizitätsverlusten zur Muldenbildung.

Man unterscheidet mehrere Rahmentypen: Spiraldraht, geflochtener Stahldraht, Sprungfedern, Lattenrahmen (gerade Latten, leicht gewölbte Latten, gewölbte kippbare Latten), Hartfaserrahmen und schließlich den einfachen und preiswerten Holzrahmen (vorzugsweise 7 cm Abstand zwischen den einzelnen Brettern).

Viele Matratzen-Rahmen-Kombinationen sind möglich, jedoch sind nicht alle Kombinationen vorteilhaft. Eine gute Kombination bietet folgendes Bett:

• a Es erfasst die Körperrundungen
• b bleibt flach
• c bietet eine gute Federung
• d ventiliert gut
• e ist nicht zu warm oder zu kalt.

Bei a, b und c geht es um eine Körperunterstützung, die den Druck auf hervorstehende Skelett-Körperteile gleichmäßig verteilt. Dabei soll die Wirbelsäule in Seitenlage gerade bleiben und in Rückenlage die S-Form behalten. Patienten mit Muskelkontrakturen (z.B. Iliopsoaskontraktur = Hüftbeugerverkürzung) können nicht mit gestreckten Beinen in einem normalen Bett auf dem Rücken liegen, weil der Rücken dann lordotisch gewölbt wird. Sie wählen ein durchgelegenes Bett oder liegen auf der Seite.

Personen mit ,,krummem" Rücken, vor allem ältere Menschen, nehmen meist ein dickes Kopfkissen, um die Nackenstreckung zu vermeiden. Das Kopfkissen muss außerdem gut verformbar sein, da es sowohl Kopf als auch Nacken abstützen muss.

Bandscheibenvorfall

1- Rückenmark 2- Hinterer Nervenwurzelanteil 3- Nervenwurzelganglion 4- Vorderer Nervenwurzelanteil 5- Spinalnerv 6- Faserring der Bandscheibe 7- Galertkern der Bandscheibe mit Bandscheibenvorfall 8- Wirbelkörper

Operative Behandlung
Die Domäne der Behandlung des Bandscheibenvorfalles ist die konservative Therapie die in 90% der Fälle erfolgreich angewendet wird. Die verbleibenden 10% werden der operativen Therapie zugeführt. Im Folgenden wird versucht einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten der operativen Versorgung darzulegen.

Mikrodiscektomie:
Mikroskopisch unterstützte Entfernung der Bandscheibenvorfalles über einen kleinen Hautschnitt am Rücken. „State of the art”
Vorteil: Erfolgsquote der Mikrodiscektomie zwischen 75 und 90% (Untersuchungen von Abramovitz 91, Barrios 90, Hedtmann 90, Kho 86, Puhl 94, u.a. ), Subjektive Beschwerdefreiheit in 80%.
Nachteil: Vollnarkose
Hautschnittlänge 2,5-4 cm. Reoperationen in 5-18%

Laserdiscektomie:
Perkutane Verdampfung von Bandscheibengewebe.
Vorteil: Örtliche Betäubung, strenge Indikationsstellung.
Nachteil: Unsichere Wirksamkeit ( lt. Untersuchung von Steffen 1999 in 35% gute Erfolge, andere Autoren berichten über bis zu 70% Erfolge)

Perkutane Nukleotomie:
Mechanische Zerkleinerung und Entfernung krankhaften Bandscheibengewebes.
Vorteil: Örtliche Betäubung
Nachteil: Lediglich 37% Erfolgsrate laut prosp. rand. Multicenterstudie von M. Revel 1993

Endoskopische transforaminale Sequsterektomie:
Perkutane Entfernung von Vorfallsanteilen mittels Endoskop über einen kleinen Zugang.
Vorteil: Hautschnitt 1cm
Nachteil: Technisch aufwendig, Erfolgsrate unter jener der Mikrodiscektomie, nur für kleinere Vorfälle ohne Dislokation gut geeignet. IDET ( Intradiscale Wärmeapplikation ): Perkutane Schrumpfung des brüchigen Bandscheibengewebes durch Hitzesonde. In bis zu 80% Wirksamkeit Vorwölbungen der Bandscheibe ( Protrusionen ). Ungeeignet bei freiem Prolaps ( Vorfall ) mit Nervenwurzelkompression.
Vorteil: Örtliche Betäubung
Nachteil: Wirksamkeit wird kontrovers diskutiert.

Nukleoplastie:
perkutane Schrumpfung des brüchigen Bandscheibengewebes durch elektrothermische Energie.
Vorteil: Örtliche Betäubung
Nachteil: Faserring muss intakt sein, nur bei Vorwölbungen in ca. 65% wirksam.

Chemonukleolyse:
Auflösen von Bandscheibenkerngewebe mittels Chymopapain, welches über eine Nadel eingebracht wird.
Vorteil: Örtliche Betäubung
Nachteil: Allergische Reaktionen möglich, Wirksamkeit in bis zu 60%, in bis zu 40% postoperativ langanhaltende starke Rückenschmerzen.

Ozonnukleolyse:
Schrumpfung von Bandscheibengewebe durch Ozonapplikation mittels Sonde.
Vorteil: Örtliche Betäubung
Nachteil: Zufriedenstellende Ergebnisse in ca. 50%

Röntgen ( oder CT ) kontrollierte Infiltrationstechniken:
Kontrollierte medikamentöse Lokaltherapie der gereizten Nervenwurzeln.
Vorteil: Sehr einfach, kaum belastend für den Patienten. Oftmals alternativ zur klassischen operativen Therapie.

Racz-Katheter- Technik:
Positionierung eines Katheters im Wirbelkanal um Medikamente zu verabreichen.

Bandscheibenersatz mittels Prothese & Stabilisierungsoperation

Anatomie der Wirbelsäule

7 Halswirbel
12 Brustwirbel
5 Lendenwirbel
5 Kreuzwirbel
4-5 Steißwirbel

Die Kreuzwirbel verschmelzen zum Kreuzbein ,die Steißwirbel zum Steißbein und werden daher falsche Wirbel genannt.

HALSWIRBEL
Der Wirbelkörper setzt sich nach hinten in den Wirbelbogen fort, welcher durch die Gelenksfortsätze in einen vorderen (Bogenwurzel) und einen hinteren (Lamina) Anteil unterteilt wird.

Durch die Pedikel (Bogenwurzel) zieht die Arteria vertebralis.
Die Gelenksfortsätze tragen Gelenksflächen, wobei die oberen nach dorsal, die unteren nach ventral gerichtet sind.
Der Wirbelbogen endet mit einem nach dorsal gerichteten Dornfortsatz, Prozessus spinosus.
Zwischen Körper und Bogen findet sich beim HW das relativ große Zwischenwirbelloch, Foramen vertebrale.
Seitlich erstrecken sich die Querfortsätze.

BRUSTWIRBEL
Körper kräftiger, hinten höher entsprechend der Krümmung der WS, Gelenksflächen an den Seiten und an den QF für die Artikulation mit den Rippen, die oberen Gelenksfortsätze weisen nach hinten ,die unteren nach vorne.

LENDENWIRBEL 
Körper noch mächtiger, Bogen kürzer, Gelenksfläche am oberen Gelenksfortsatz weist nach medial, am unteren nach lateral. Manchmal Lendenrippen.
Gelegentlich Übergangswirbel.
Wie beim BW häufig Kompressionsfrakturen bei Osteoporose, häufig Querfortsatzfrakturen bei Hyperextensionsverletzungen.

DAS KREUZBEIN,STEIßBEIN UND DAS BECKEN
Kreuzbein besteht aus 5 knöchern miteinander verwachsenen Segmenten. VARIETÄTEN im Bereich des Kreuzbeines: Rund ein Drittel der Menschen besitzt ein zusätzliches Kreuzbeinsegment, SACRALISATION eines Lendenwirbels oder Steissbeinsegmentes.
Die Verschmelzung des letzten LW kann auch nur einseitig erfolgen, man spricht dann von einem Übergangswirbel, der u .U. zu einer Skoliosierung der WS oder zu anderen pathologischen Veränderungen führen kann.
Ein Übergangswirbel liegt auch bei LUMBALISATION des obersten Kreuzbeinsegmentes vor, einer unvollständigen Verschmelzung von S1 mit den restlichen Segmenten.

STEISSBEIN
3-4 miteinander verwachsene Wirbel.

DAS KNÖCHERNE BECKEN
Das knöcherne Becken besteht aus dem Os sacrum (Kreuzbein) und den beiden Ossa coxae (Hüftbeine) sowie dem Os coccygis (Steißbein)
Das Hüftbein, Os coxae, wiederum besteht aus 3 Teilen:
Os ilium - Darmbein
Os pubis - Schambein
Os ischii - Sitzbein

WEITERE ANTEILE DER WIRBELSÄULE / BANDSCHEIBEN
Außen ein Faserring, der Anulus fibrosus, straff, faserig, kollagen. Innen der galertige Kern, Nukleus pulposus.
Außen ist der Faserknorpel ringförmig angeordnet und hält den zentralen Kern unter Spannung.

Der Gallertkern, ist lastauffangender und lastverteilender Mittelpunkt der Zwischenwirbelscheibe und damit ihre funktionale Kraftquelle. Durch die ihm innewohnende - von seinem Flüssigkeitsgehalt abhängige - Sprengkraft übt der Gallertkern bereits im unbelasteten Zustande nach allen Seiten Druck aus. Dieser Innendruck erhält einerseits den Abstand zwischen den anliegenden Wirbelkörpern, klammert sie aber gleichzeitig fest aneinander, weil sein auf den umgebenden Faserring wirkender Druck die von Wirbel zu Wirbel ziehenden Lamellen des Randleistenfaserringes spannt: Der Gallertkern ist in der Ruhestellung kugelartig. Jede Änderung der Kugelform kommt erst durch Druck- oder Spannkräfte zustande. Die Zwischenwirbelscheiben sind jeweils zwischen den Wirbeln eingelagert. Die Dicke nimmt von oben nach unten zu. Die Endflächen sind mit den angrenzenden Wirbeln verbunden, vorne und hinten durch die Längsbänder abgesichert. FUNKTION: Die Bandscheiben wirken als druckelastische Polster. Der zentrale Kern verteilt dabei den Druck.

Durch Belastung werden sie zusammen gedrückt. Bei länger dauernder Entlastung nehmen sie wieder die ursprüngliche Form an.

Im Alter kann der Kern durch Wasserentzug schrumpfen, der Faserring verliert dadurch seine Spannung und kann leichter einreißen.

Es kommt dann zu Verlagerungen von Bandscheibenanteilen: Schmorl`sche Knötchen,
Bandscheibenvorwölbung,
Bandscheibenvorfall.
Dadurch entsteht eine Gefährdung von RM und Wurzeln.

BÄNDER DER WS
Vorderes Längsband
Hinteres Längsband
Beide hemmen die Bwegung beim vor-und rückneigen und schützen die Bandscheiben. Sie erhöhen die Festigkeit der WS.
Gelbes Band, lig flavum, auch im Ruhezustand gespannt, beim Beugen stärker gespannt hilft es beim Aufrichten der WS.
Ligg.intertransversaria zwischen den Querfortsätzen.
Ligg interspinalia zwischen den Dornfortsätzen.
Lig.supraspinale von Dornfortsatz C7 bis Kreuzbein.

GELENKE DER WS
Die kleinen Wirbelgelenke. Die Gelenkskapseln werden von oben nach unten zu straffer, haben im HWS-Bereich meniscus-artige Einlagerungen (dadurch sind Blockierungen möglich), die Bewegungen zwischen 2 Wirbeln sind gering, erst die Gesamtheit erlaubt eine entsprechende Beweglichkeit.
HWS: Seitwärts- , Vor-, Rückneigung und geringe Drehung
BWS: Drehung, gering auch Vor- und Rückneigung, also Beugung und Streckung
LWS: Im Wesentlichen Beugung und Streckung , geringe Drehung.
Beweglichkeit ist abhängig von Stellung der Gelenksflächen, welche in der HWS eher frontal, in der BWS entsprechend einem Zylindermantel und in der LWS saggital eingestellt sind. DIE WIRBELSÄULE ALS GANZES BETRACHTET

Beim Erwachsenen 2 nach vorne konvexe (Lordosen) und 2 nach hinten konvexe (Kyphosen) Krümmungen. Seitliche Krümmungen werden als Skoliosen bezeichnet.
Die WS entwickelt die verschiedenen Krümmungen erst durch die Belastungen des Stehens und Sitzens, ihre Belastbarkeit ist abhängig vom Grad der Verknöcherung, sodass die endgültige Gestalt erst nach der Pubertät erreicht wird.
Vor-Rückbeugen v.a. in HWS und LWS, Drehbewegung v.a. in der BWS. Seitwärtsbeugen in HWS u. LWS etwa gleich groß, in der BWS am größten.

Rückenmark und RM-Nerven
Es gibt 31 Spinalnervenpaare die durch die Zwischenwirbellöcher die Wirbelsäule verlassen und segmental den Körper versorgen. Spinalnerven:

• 8 cervicale
• 12 thoracale
• 5 lumbale
• 5 sacrale
• 1 coccygeales

MUSKULATUR / AUTOCHTHONE RÜCKENMUSKULATUR
Sie bildet 2 Längswülste , am stärksten im Lendenbereich.
Man unterscheidet ein äußeren oberflächlichen und einen inneren tiefen Trakt, sowie ein GERAD- und ein SCHRÄGSYSTEM. Haltungsfehler Die menschliche Wirbelsäule ist ein Organ, dessen Elastizität einerseits durch in der Sagittalebene gelegene Krümmungen, andererseits durch die elastischen Elemente des Bewegungssegmentes garantiert wird.

Dieses Bewegungssegment (JUNGHANS) besteht aus der Bandscheibe, den paarigen Wirbelgelenken, den entsprechenden Bändern und Muskelanteilen.
Durch diese Gliederung kann die Wirbelsäule einerseits die menschliche Haltung gewährleisten, andererseits die erforderlichen Bewegungen zulassen.
Dabei ist Haltung ein aktiver Vorgang; sie muss von einer funktionierenden Muskulatur gegen die Schwerkraft aufrechterhalten werden.
Psychische Faktoren beeinflussen maßgeblich die menschliche Haltung. Abweichungen von der Norm sind Haltungsfehler und Haltungsschäden.
Dabei sind erstere ausgleichbar, strukturelle Veränderungen der Wirbelsäule fehlen, die Prognose ist günstig.
Haltungsschäden hingegen sind nicht ausgleichbar, es finden sich strukturelle Wirbelveränderungen sowie Muskelkontrakturen. Prinzipiell lassen sich folgende Haltungstypen unterscheiden: 
Normale Haltung
Rundrücken
Hohlrunder Rücken
Flachrücken 

Es muss festgehalten werden, dass eine exakte Definition der Normalhaltung nicht möglich ist.
Im allgemeinen wird man aufgrund einer optimalen Statik die Haltung dann für normal oder gut erklären, wenn der Rücken harmonische, nur wenig geschwungene Krümmungen aufweist.

Haltungsfehler entstehen während des Wachstums. Schulische Einflüsse, die Bewegungsarmut der Kinder, Sitzen über viele Stunden, häufig ungeeignete Schulmöbel tragen dazu bei. Bei Knaben kommt es vom 6.-18. Lebensjahr zu einem Anstieg der Rundrücken von 18 auf 55%, bei Mädchen von 30 auf 45%.


Flachrücken
Dabei sind die physiologischen Krümmungen weitgehend aufgehoben; Der Flachrücken neigt besonders zur Insuffizienz; die Entstehung von Skoliosen ist möglich.

Rundrücken
Darunter ist die kyphotische Einstellung der Brust- und großer Teile der Lendenwirbelsäule zu verstehen. Die kompensatorische Lordose liegt zwischen der unteren LWS und dem Sakrum. Bei diesem Haltungsfehler kann es relativ frühzeitig zu einer Fixation und zu einem Haltungsschaden kommen.

Hohlrunder Rücken
Er ist charakterisiert durch eine Verstärkung der physiologisch vorhandenen Krümmungen. Dieser Haltungsfehler neigt ebenfalls zu einem relativ raschen Übergang in ein Stadium mit strukturellen Veränderungen. Eine Abklärung im Hinblick auf den Morbus Scheuermann ist vorzunehmen.

Sport und Wirbelsäule

Einige die Wirbelsäule besonders belastende Sportarten sind in unten stehender Tabelle zusammengestellt. Verantwortlich für die entstehenden Schäden sind insbesondere die trommelfeuerartig auf die Wirbelsäule stereotyp einwirkenden Trainingsstöße, wie sie vor allem in Kunstturnarten vorkommen:

• Vor-Seit-Rückbeugen, oft mit überbetonter Lendenlordose,
• kurzdauernde, aber rasch wiederholte axiale Lasten, wie Stauchen, bei Sprüngen, Überschläge bei Hand-Fußstand-Wechsel,
• vielfältige Figurengemische mit kraftvollen Torsionen.

Leitsatz: Die Leistungsgrenzen für Sport-spezifisches Belasten sind weniger im Bereich der Herz-Kreislauf-Funktionen und der Atmungsorgane zu suchen, als vielmehr in den Toleranzgrenzen der bradytrophen Gewebe des Stütz- und Bewegsystems (hyaliner Knorpel der Gelenke, Gewebearten der Zwischenwirbelscheiben).

Für die Wirbelsäule besonders belastende Sportarten:
Basketball, Ringen, Bodenturnen, Rollkunstlauf, Delphinschwimmen, Rudern, Dreisprung, Slalom-Skisport, Eiskunstlauf, Trampolinspringen, Gewichtheben, Turmspringen, Geräteturnen, Wettkampfgymnastik, Judo, Wettkampfskilauf, Kunstturnen, Wurfsportarten, Radsport


Kraftsport:
Der Kraftsport, bei dem das Heben verschieden schwerer Gewichte die wesentliche Rolle spielt, sollte als Ergänzungssport oder als Begleittraining eingesetzt werden.

Denn das Hochleistungsgewichtheben bürdet dem Rückgrat eine Lastfülle an der Grenze der Belastbarkeit auf und kann sogar Schaden stiften .

Zweifellos bringt die Hantelarbeit ein ausgezeichnetes Anfangs- und Konditionstraining für viele Sportdisziplinen zur Kräftigung der Nacken-Schulter-Muskulatur mit Übergang auf die Rücken-, Brust- und Bauchmuskeln sowie der Beinmuskeln. Das ist in flacher Rückenlage oder in Schräglage durchzuführen. Gewichtheben Die Ansichten über Schäden an der Wirbelsäule beim Gewichtheben sind nicht einheitlich.

Der bei richtiger Technik ausgeübte senkrechte Druck auf die Bandscheiben wird schadensfrei vertragen, da experimentell eine Bandscheibe bis zu 1500 kg Druck aushält. Die schadensfreie Drucktoleranz vermindert sich bei starkem Vorbeugen und Drehen auf 500 kp, bei Lordose auf 100 kp. Die Gewichtheber können durch Anspannen der Bauchdecke und Anhalten der Atemluft die Bauch- und die Brusthöhle als Hilfstrageorgane der Wirbelsäule einschalten. Zusätzlich wird das Tragen von stützenden Hüftgürteln oder Kreuzstützmiedern empfohlen.

Gewichtheber beobachten oft schmerzhafte hexenschußartige Beschwerden. Solche Lumbagoanfälle beruhen nach heutiger Meinung auf einer Incarceratio intradiscalis oder intraarticularis. Die Ursache wird in der Erschöpfung der Muskelkraft und der Bänderelastizität infolge unsauberer Hebetechnik gesehen. Dadurch entwickeln sich überstarke Schubkräfte im Lenden-Kreuzbein-Übergang mit erhöhter Gefahr des Überschreitens der für die Zwischenwirbelscheibe gesetzten Toleranzgrenze.

Das Auftreten neuer oder das Verstärken vorhandener Bandscheibeschäden ist damit gegeben. Der Sportarzt sollte sich sofort der Behandlung dieser Schmerzanfälle annehmen, die häufig von Arthrosen der Wirbelbogengelenke oder der Iliosakralgelenke ausgehen. Ein Drehen (oft ungewollt während der Übung) unter dem Druck des Hebens belastet in besonders ungünstiger Weise den Lenden-Becken-Hüftübergang und verursacht Blockaden im Iliosakralgelenk.

Aerobic bedarf in bezug auf die vom Rückgrat häufig ausgehenden Leiden einiger Zurückhaltung. Jedenfalls sollten sich nur Jugendliche und wirbelsäulengesunde Menschen daran beteiligen. Wenn die gymnastischen Übungen, die bei Aerobic in schneller Folge und nach einer dem persönlichen Leistungszustand der Wirbelsäule nicht angepassten Musik verlangt werden, Schmerzen am Rücken oder Ausstrahlschmerzen hervorrufen, dann ist es nötig, die weitere Teilnahme solange einzustellen, bis ein Arzt die Schmerzzustände geklärt hat. Besteht am Rückgrat physiologischer oder vorzeitiger Verschleiß von Zwischenwirbelscheiben, wird es Zeit, eine entsprechende Therapie durchzuführen.
Ihre Aufgabe ist das Wiederherstellen eines kräftigen statisch-dynamischen Muskel-Bänder-Korsettes. Bevor dies nicht erreicht ist, kann Wiederaufnahme des Aerobic die Schäden am Rückgrat verschlimmern.

Spondylolyse / Spondylolisthese
In den letzten Jahzehnten sind bei Hochleistungssportlern Spondylolysen und Spondylolisthesen gehäuft festgestellt worden. Die im Schrifttum genannten Prozentzahlen überschreiten in bestimmten Sportarten die Häufigkeit dieser Schäden, die bei der europäischen Durchschnittsbevölkerung 5-7 % betragen , ganz beträchtlich. Vermehrtes Auftreten von Schäden im Knochenaufbau der Zwischengelenkstücke, der paarigen Schicksalsstelle des Wirbelbogens, zum Teil Spondylolysen und deren Vorstufen, zum Teil Spondylolisthesen mit mehr oder weniger starkem Vorgleiten, besteht bei Wasserspringern, Trampolinspringern, Geräte- und Bodenturnern, Speerwerfern, Gewichthebern, Ringern, amerikanischem Fußball u.a.

In einer Untersuchungsreihe von 160 Sportlern und Zirkusakrobaten (1973) wurden 81 Spondylolysen festgestellt: 50%! Als Ursache wird unter anderem die ,,Rolle rückwärts" angeschuldigt. In der Sammelstatistik von 1974 wird das Wirbelgleiten mit 16 % (24 Turner), 29 % (17 Turmspringer) und 100 % (20 Spitzensportler) festgestellt.
Diese von verschiedenen Untersuchern ermittelten Zahlen über die Häufigkeit der Spondylolyse/Spondylolisthese bei Sportlern sind weit höher als die für Erwachsene in Europa vorliegenden Durchschnittszahlen: 5-7 % nach Junghanns. Für Kinder liegen noch wesentlich geringere Zahlen vor.

Ebenfalls 2 % fanden sich bei 350 Untertagsarbeitern. Für Erwachsene im europäischen Raum geben Roick u. Albrecht (1973) 5-7 % Spondylolisthesen an. Die Häufigkeit der Spondylolysis/Spondylolisthesis liegt bei den Sportler/innen viermal höher als bei einer Vergleichsgruppe ohne sportliches Training. Besondere Gefährdung bringen die ständig wiederholten Hyperlordosen z.B. bei Boden- und Geräteturnen, Wettkampfgymnastik, Turmspringen.

Vor allem Rückbeugen mit Drehen und Seitneigen gefährden den unteren Lendenteil und den Lenden-Kreuzbein-Übergang. Viele Sportarten verlangen einen solchen Bewegungsablauf unter oft übermäßiger Anspannung der langen Rückenstrecker und noch mit einer abschließenden, raschen, höchsten Spannkraft, zum Beispiel bei kraftvollen Abwürfen oder Abschlägen. Das gilt für folgende Sportdisziplinen: Diskuswerfen und Hammerwerfen, Kugelstoßen, Speerwerfen. In einem gewissen Grade sind die Belastungen in der Lenden-Kreuzbein-Gegend ähnlich bei Golf und bei den Racket-Sportarten.
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